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Men and machines - Das Verhältnis von Menschen und Technologie URL PDF XML

Modulcode: Inf-MaM
Englische Bezeichnung: Men and machines
Modulverantwortliche(r): Prof. Dr. Thomas Wilke
Turnus: unregelmäßig (SS16)
Präsenzzeiten: 2S
ECTS: 4
Workload: 30 Std. Präsenzübung, 90 Std. Selbststudium
Dauer: ein Semester
Modulkategorien: SK (BSc Inf (15)) SK (BSc Inf) SK (BSc WInf) AFWahl (MSc Inf (15)) IMG (MEd-Hdl Inf) GU (MSc WInf (15)) IMG (MEd Inf) GU (MSc WInf) AG (MSc Inf)
Lehrsprache: Deutsch
Voraussetzungen: Info

Kurzfassung:

Ist Technologie neutral oder muss ihre Entwicklung ethischen und moralischen Annahmen genügen? Darf man ein Steuerungsprogramm für eine Waffe schreiben? Beherrschen wir die Technologien oder beherrschen die Technologien uns?

Um ein Verständnis der "Auswirkungen der Informatik auf den Einzelnen, die Gesellschaft und die Umwelt" zu entwickeln, bedarf es eines spezifischen Zugangs zum grundlegenden Verhältnis von Mensch und Technologie. Auf Basis der Annahmen soziomaterialer Konzepte (Orlikowski 2007), die eine unauflösbare Verschränkung beider Pole annehmen, werden wir anhand von theoretischen Positionen und Beispielen Fragen, Positionen und Annahmen entwickeln.

Lernziele:

  • Studierende kennen grundlegende Positionen zum Verhältnis von Menschen und Technologien, insbesondere die Perspektive der konstitutiven Verschränktheit und können sich in diesen verorten.
  • Studierende wissen um das je konkrete, situierte Moment dieses Verhältnisses und können aus dieser Perspektive Praktiken der Nutzung und Entwicklung von Technologien und ihre Spannungsfelder adressieren.
  • Studierende haben vor dem Hintergrund einer forschenden Haltung Strategien entwickelt, hier Fragen zu stellen, Wissen zu generieren und begründet Position zu beziehen.

Lehrinhalte:

Ausgehend von Grundpositionen zum Verhältnis von Menschen und Technologie auf der Makroebene, wird mit einem praktiktheoretischen Zugang eine Analyse des je konkreten, situierten Zusammenspiels von menschlichen TeilnehmerInnen und technologischen Artefakten in den Mittelpunkt der Betrachtung rücken. Die Implikationen dieser Position für das Grundverständnis dieses Verhältnisses sowie für Forschung und Analyse werden herausgearbeitet. Anhand von Beispielen aus der Software-Entwicklung und der Einführung technologischer Innovationen in Unternehmen wird die konstitutive Verschränktheit von Menschen und Technologien herausgearbeitet und die Analyseperspektive verdeutlicht. Vor diesem Hintergrund werden Studierende im Rahmen des forschenden Lernens eigene Fragestellungen im Themenfeld entwickeln und diese im Rahmen eines moderierten Prozesses bearbeiten und ihre Suchbewegungen und Entscheidungen dokumentieren. Die Präsentation dieses Forschungsprozesses und der Ergebnisse schließt das Seminar ab.

Weitere Voraussetzungen:

Mehrere Semester Informatikstudium.

Prüfungsleistung:

Präsentation

Lehr- und Lernmethoden:

  • Textarbeit
  • Forschendes Lernen

Verwendbarkeit:

Zu beachten sind bitte die Kategorien, in die das Modul fällt. Es ist nicht anrechenbar als Seminarmodul in den folgenden Studiengängen: 1F-Bachelor-Studiengang Informatik, 1F-Masterstudiengang Informatik, 1F-Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik, 1F-Masterstudiengang Informatik.

Literatur:

  • Bardone, E. & Lind, M. (2015) : Towards a phronetic space for responsible research (and innovation).
  • Bryant, S. & Forte, A. & Bruckman, A. (2005): Becoming Wikipedian: Transformation of Particitpation in a Collaborative Online Encyclopedia.
  • Dolata, U. & Werle, R. (2007): Bringing technology back in: Technik als Einflussfaktor sozioökonomischen und institutionellen Wandels. In: Dies. (Hg.): Gesellschaft und die Macht der Technik. Sozioökonomischer und institutioneller Wandel durch Technisierung, S.15-44.
  • Kuuti, Kari (1996): Activity Theory as a Potential Framework for Human-Computer Interaction Research. In: Nardi, B.A. (Hg.): Context and Consciousness. S. 17-44.
  • Orlikowski, Wanda J. (2007): Sociomaterial Practices: Exploring Technology at Work. In: Organization Studies 28: S. 1435-1448.
  • Reckwitz, Andreas (2003): Grundelemente einer Theorie sozialer Praktiken . Eine sozialtheoretische Perspektive. In: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 32, Heft 4, S. 282-301.
  • Richter, C. & Allert, H. (2013b). Handbook - Design as Inquiry (Section B - Principles and Process).
  • Schmidt, Robert (2008): Praktiken des Programmierens . Zur Morphologie von Wissensarbeit in der Software-Entwicklung. In: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 37, Heft 4, S. 282-300.
  • Schmidt, Robert (2012): Soziologie der Praktiken - Konzeptionelle Studien und empirische Analysen.
  • Schulz-Schaeffer, Ingo (2011): Akteur-Netzwerk-Theorie. Zur Ko-Konstitution von Gesellschaft, Natur und Technik, in: Weyer, J, (Hg.): Soziale Netzwerke. Konzepte und Methoden der sozialwissenschaftlichen Netzwerkforschung, 2. Aufl., München, S. 277-300.
  • Wyatt, Sally (2008): Technological Determinism Is Dead; Long Live Technological Determinism In: Hacket et. al.: The Handbook of Science and Technology Studies, S. 165-180.

Verweise:

Kommentar: